VWT-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Kreft: „Die Wirtschaft muss wieder anspringen“
Stimmungsbild zur aktuellen wirtschaftlichen Lage in Thüringer Firmen
Unverändert angespannt ist die aktuelle wirtschaftliche Lage in den Thüringer Firmen, wie eine aktuelle Umfrage des IWT - Institut der Wirtschaft Thüringens bescheinigt. Die Hälfte der befragten Unternehmen geht von einer gleichbleibenden Lage zu den Vorjahren aus, während 43,5 Prozent die Lage schlechter und nur 6,5 Prozent die Lage besser einschätzen. Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) begrüßen die angekündigten politischen Reformen wie Steuervorteile und Bürokratieabbau. „Allerdings unter der Voraussetzung, dass diese Vorhaben auch wirklich umgesetzt werden. Ein gewisses Misstrauen gegenüber Ankündigungen der Politik ist hier deutlich spürbar“, sagt (39,1 Prozent) VWT-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Kreft. Zwei von fünf der Firmen veränderten die Investitionspläne nicht, während 37 Prozent weniger und knapp 22 Prozent mehr investierten. Deutlich wird, dass sich die Unternehmen bei Investitionen zurückhalten“, so Kreft.
Trotz sich fortsetzender Rezession halten die Firmen – soweit möglich – an den Beschäftigten fest und versuchen sie an das Unternehmen mit Arbeitszeitausgleich (50 Prozent), Weiterbildungen (37 Prozent), Betriebsvereinbarungen (30,4 Prozent) und − wenn nötig mit Kurzarbeit (knapp 24 Prozent) − zu binden. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) geben ein Maßnahmenpaket an, um Beschäftigte zu halten. Dazu gehören unter anderem Anpassungen in der Zeitarbeit, keine Wiederbesetzung von Stellen, Erfolgsprämien, gute digitale Infrastruktur, gutes Betriebsklima, leistungsorientierte Vergütung. Im Zuge der Transformation geben knapp 70 Prozent an, dass sie neue Geschäftsfelder erschließen, während es auch ein Drittel nicht tut. Mit neuen Geschäftsfeldern passen die Unternehmen ihre Geschäftsgrundlagen an oder verändern sie entsprechend, insbesondere mit neuen Produkten, neuen Kunden (jeweils 47,8 Prozent), neuen Märkten (43,5 Prozent) und neuen Vertriebskanälen.
Bei neuen Produkten handelt es sich unter anderem um Übertragungen von Technik aus der Automobilindustrie auf andere technische Bereiche wie Gebäudetechnik, Energietechnik, Lebensmitteltechnik oder Wehr- und Sicherheitstechnik. Andere stellen ihren Energieverbrauch sukzessive auf biogene und synthetische Brenn- und Kraftstoffe um oder erweitern ihre Produktion von Eigenmarken um Fremdmarken.
Zur Erschließung neuer Märkte gehört es auch, bekannte Produkte in neuen Märkten zu platzieren, den Vertrieb zu internationalisieren und den Onlinehandel in andere Länder zu vergrößern, um weniger vom deutschen Markt abhängig zu sein. Weiter verstärken einige Unternehmen den Vertrieb in den USA.
„Die Umfrage macht deutlich, dass die Lage unverändert angespannt ist doch die Firmen schauen über den Tellerrand, erschließen neue Geschäftsfelder über ihre Markenkerne, Zielgruppen, Vertriebsformen und Absatzmärkte hinaus. Entscheidend wird sein, dass die angekündigten politischen Reformen im Bund und im Land Thüringen auch wirklich realisiert werden und im betrieblichen Alltag spürbar werden. Das ist die Messlatte. Nur dann kann die Wirtschaft wieder anspringen“. sagte VWT-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Kreft.
Methodisches Vorgehen: Im Befragungszeitraum vom 23. Juni bis 3. Juli 2025 antworteten von 275 befragten Thüringer Betrieben des VMET, AGVT, ANGT und VWT 46 Betriebe. Die Rücklaufquote beträgt 16,7 Prozent.
Die komplette Umfrage finden Sie hier: https://vwt.de/wp-content/uploads/2025/07/Auswertung-Abfrage-Aktuelle-Lage_07072025.pdf
Dr. Ute Zacharias
Verbandssprecherin
T 0361 6759-153
M 0173 8899743
Lossiusstraße 1
99094 Erfurt
E-Mail: info@agvt.de
Tel.: 0361 6759-0
Fax: 0361 6759-222
Mo-Do: 8-17 Uhr, Fr: 8-15 Uhr