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"Diese Verhandlungen sind vielleicht die schwierigsten, die wir je geführt haben. Die Arbeitgeber können die Auswirkungen derartiger Krisen nicht ausgleichen, dies ist eine politische Aufgabe, dennoch werden wir eine Lösung finden" sagte VMET-Verhandlungsführer Thomas Kaeser nach der zweiten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen
Die Arbeitgeberseite verdeutlichte in den zweiten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen die besonders schwierige Lage der Unternehmen. "Die wirtschaftliche Lage ist kurz gesagt düster und die Herausforderungen für die Unternehmen zahlreich. Gleichzeitig sind auch die Beschäftigten mit immensen Preissteigerungen konfrontiert. Das bedeutet, dass beide Seiten sehr unter Druck stehen. Trotz der außergewöhnlichen Herausforderungen bin ich zuversichtlich, eine für beide Seiten gangbare Lösung zu finden", sagte VMET-Verhandlungsführer Thomas Kaeser. "Steigende Inflation, explodierende Energiepreise und Lieferschwierigkeiten werden bis ins nächste Jahr hinein reichen. Eine Rezession ist voraussichtlich nicht mehr abzuwenden. Die Preise für Industriestrom sind im Vergleich zu 2020 um 270 Prozent gestiegen, für Industriegas um über 600 Prozent, Eisenerz, Metalle und Stahl sind im Großhandel um 80 Prozent teurer. Die M+E -Industrie muss 2023 voraussichtlich bis zu 50 Milliarden Energiekosten tragen als 2020. Die Arbeitgeber können die Auswirkungen derartiger Krisen nicht ausgleichen, dies ist eine politische Aufgabe", machte Kaeser deutlich. Auftragsbestände seien noch lange keine Produktion, so Kaeser weiter, und schon gar kein Umsatz oder Ertrag. Im Juli verzeichnete die M+E-Industrie ein Auftragsminus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 90 Prozent der deutschen M+E-Firmen berichten über Produktionshemmnisse. "Wir wissen, vor welchen Kostensteigerungen auch die Beschäftigten stehen. Aber bei allem Verständnis müssen wir im Blick behalten, was die Unternehmen in dieser schwierigen Situation zu leisten in der Lage sind. Diese Verhandlungen sind nicht einfach, sie sind vielleicht die schwierigsten, die wir je geführt haben. Dennoch brauchen wir eine ausgewogene Lösung, die beide Seiten im Blick hält und keine Seite überfordert. Dazu gehören variable und flexible Lösungen bei Arbeitsvolumen und Sonderzahlungen, die der Heterogenität der Firmen angemessen sind und betriebliche Lösungen ermöglichen", sagte Verhandlungsführer Kaeser. Trotz eines konstruktiven Austauschs ging die zweite Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen mit der IG Metall Bezirk Mitte in Erfurt ergebnislos zu Ende.
Die dritte Tarifverhandlung für knapp 18.800 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen findet am 28. Oktober 2022 in Jena statt.
Dr. Ute Zacharias
Verbandssprecherin
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