Die Mehrheit der Auszubildenden erwartet (jeweils über 90 Prozent) vom zukünftigen Arbeitsplatz, dass er sicher ist, Möglichkeiten sinnvoller Tätigkeiten bietet und genügend Freizeit neben der Berufstätigkeit ermöglicht.
In der aktuellen Umfrage des Verbandes der Wirtschaft Thüringens melden deutlich weniger Befragte einen starken Engpass bei der Suche nach Auszubildenden (2019: 32,7 Prozent; 2020: 9,9 Prozent). In diesem Jahr war es aufgrund der Corona-Pandemie besonders schwer, Auszubildende zu akquirieren, da Berufsmessen, Tage der offenen Türen, Schulbesuche und die für die Besetzung der Ausbildungsstellen beliebten und wichtigen Schülerbetriebspraktika wegfielen. Das hatte zur Folge, dass ein Viertel der befragten Firmen (25,8 Prozent) Rückgänge bei Bewerbungseingängen verzeichnen. "Das führte dazu, dass es auch aktuell noch freie Ausbildungsplätze gibt, so dass die Firmen durchaus auch noch nach dem offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres ihre Plätze besetzen werden. Schon vor der Corona-Krise war es für die Firmen eine besondere Herausforderung, geeignete Fachkräfte zu finden. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Suche zwar erschwert, trotzdem ist die Zahl der 2020 abgeschlossenen Arbeitsverträge gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. 46 Prozent der Firmen rechnen mit weiteren Engpässen," sagte VWT-Hauptgeschäftsführer Stephan Fauth.
Somit, so Fauth weiter, bleibe der Fachkräfteengpass mittel- und langfristig bestehen. Die Suche nach geeigneten Fachkräften sei trotz der Corona-Krise aktuell für mehr als ein Drittel der Firmen (33,8 Prozent) problematisch. Ein Viertel rechnet in fünf Jahren mit Fachkräfteproblemen. Am meisten gesucht werden hochqualifizierte gewerblich-technische Fachkräfte wie Ingenieure und IT-Fachkräfte oder Facharbeiter in diesem Bereich.
Die Umfrage zur Berufsausbildung 2020 führte das IWT-Institut der Wirtschaft Thüringens GmbH im Auftrag des Verbandes der Wirtschaft Thüringens durch. Ausgewertet wurden die Antworten von 71 Geschäftsführern, Personal- und Ausbildungsverantwortlichen, die für knapp 18.000 Beschäftigte in Thüringen verantwortlich sind. Derzeit beschäftigen sie 1.439 Azubis und 143 Dualstudierende. Die Rücklaufquote betrug 20,2 Prozent.
Weitere Ergebnisse der Umfrage finden Sie in der aktuellen TrendINFO.
Die Daten zur Umfrage stehen hier zur Verfügung.
Dr. Ute Zacharias
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