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VWT-Präsident Hartmut Koch nennt die Herausforderungen der Thüringer Wirtschaft 2022

Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Thüringens präsentieren Jahresumfrage:

VWT-Präsident Hartmut Koch nennt die Herausforderungen der Thüringer Wirtschaft 2022

Heute stellten die Thüringer Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände die Jahresumfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung in Thüringen und mit dem Spezialteil "Nachhaltigkeit in Thüringen" vor. Im Zuge dessen formulierte VWT-Präsident Hartmut Koch die wesentlichen Herausforderungen der Thüringer Wirtschaft 2022:

  1. Energie

Die hohen Energiekosten sind ein Riesenproblem für Thüringer Firmen. Die Betriebe verlieren ihre Energieversorger, Verträge werden gekündigt. Wir fordern eine Initiative der Thüringer Landesregierung, sich für die Reduzierung der staatlich verursachten Bestandteile der Energiekosten (z. B. EEG-Umlage) bei der Bundesregierung einzusetzen.

  1. Standortattraktivität: Stadt-Land-Mobilität

Thüringen muss nicht nur in den Städten attraktiv und lebenswert sein, sondern auch auf dem Land. Dazu braucht es ein Thüringer Mobilitätskonzept, um ein lebenswertes, attraktives Leben mit moderner Daseinsvorsorge zu realisieren. Dazu gehört schnelles Internet, die Gewährleistung der Mobilität, medizinische und kulturelle Angebote vor Ort. Wir fordern von der Thüringer Landesregierung ein Mobilitätskonzept zur Standortattraktivität auf dem Land.

  1. Fachkräfte und Zuwanderung

Der nötige Aufholprozess nach Corona und durch verschärfte Strukturwandelprozesse funktioniert vor allem auch mit qualifiziertem Personal. Thüringen fehlt geeignetes Personal und das ist ein Wettbewerbsnachteil. Unverändert braucht Thüringen Fachkräfte. In den nächsten Jahren können immer weniger Firmen ihren Fachkräftebedarf decken.  Das gelingt dann, wenn alle Potenziale ausgeschöpft werden. Wir brauchen Bildungsketten, die dafür sorgen, dass alle mitgenommen werden. Kein Schulabgänger darf ohne Ausbildung bleiben, die berufliche Bildung muss stärker in den Fokus der Politik rücken. Wichtig für die Thüringer Wirtschaft sind qualifizierte Arbeitskräfte. Den zukünftigen Fachkräftebedarf werden wir nicht ohne qualifizierte Zuwanderung bzw. schnelle berufliche Integration bereits zugewanderter Personen decken können. Dies schließt die Zuwanderung aus Drittstaaten ein. Qualifizierungsbedarfe sind zu analysieren und bedarfsgerecht und zügig zu decken. Eile und Handlungsfähigkeit bei den Arbeitsmarktakteuren ist geboten. Der Wirtschaftsstandort Thüringen braucht geordnete strukturierte Zuwanderung. Wir erwarten, dass sich die Thüringer Landesregierung für geordnete strukturierte Zuwanderung auf Bundesebene einsetzt. Nur wenn Thüringen attraktiv ist, kommen Fachkräfte in den Freistaat.

  1. Willkommenskultur

Thüringer Betriebe bieten moderne Arbeitsplätze und Aufstiegschancen für motivierte Menschen. In keinem anderen Bundesland sind die Bruttolöhne innerhalb der letzten Jahre derart stark angestiegen wie in Thüringen.  Der Freistaat konnte den Daten des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zufolge seit dem Jahr 2010 um 34,9 Prozent zulegen. Damit sich Menschen wohl fühlen, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehören gute Arbeits- und Lebensbedingungen und nicht zuletzt offen zu sein für Menschen anderer Nationalität. Wir brauchen Zuwanderung, damit der Standort Thüringen wirtschaftlich attraktiv bleibt, denn nur so sind Investitionen in den nächsten Jahren möglich und nur so und kann der Wohlstand erhalten werden. Und das wiederum gelingt nur mit ausländischen Arbeitskräften, die nach Thüringen kommen wollen. Gelingt das nicht, bedeutet dass, mehr Automatisierung und auch Standortverlagerung.

  1. Resümee

Die Wirtschaft in Thüringen steht vor Herausforderungen und Veränderungen, begleitet von vielen Ungewissheiten (Pandemie- und Inflationsentwicklung, Lieferschwierigkeiten, etc.) dazu kommen auch politische Ungewissheiten.

Wir begrüßen, dass sich die Thüringer Landesregierung und die CDU offensichtlich auf einen Haushalt für 2022 verständigen konnten. Was nicht eintreten darf, ist, dass die Thüringer Minderheitsregierung für die Wirtschaft in Thüringen zu Standortnachteilen beispielsweise im Bildungsbereich, in der Infrastruktur oder der Energieversorgung führt. Eine Minderheitsregierung braucht Mehrheiten und dazu bedarf es Kompromisse. Die Wege dahin sind oft länger. Entscheidend ist, dass Aufgaben nicht liegen bleiben (Vergabegesetz, Ladenöffnungszeiten).

 

Dr. Ute Zacharias
Verbandssprecherin
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